Umsatzwachstum beschleunigt: adidas hebt Prognose für Gesamtjahr 2021 an
Wichtige Entwicklungen im zweiten Quartal 2021:
- Währungsbereinigter Umsatz steigt um 55 % trotz negativer externer Faktoren im niedrigen zweistelligen Bereich
- Umsatz in EMEA und Nordamerika fast verdoppelt
- Bruttomarge verbessert sich um 0,5 PP auf 51,8 % basierend auf deutlich höherem Anteil der Verkäufe zum vollen Preis
- Operative Marge verbessert sich auf 10,7 %
- Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen bei 387 Mio. €
- Vorratsbestand geht währungsbereinigt um 22 % zurück
- Prognose für das Gesamtjahr angehoben: Umsatzanstieg von bis zu 20 % und Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen zwischen 1,4 Mrd. € und 1,5 Mrd. € erwartet
„Mit der Rückkehr des Sports auf die große internationale Bühne in diesem Sommer haben wir ein sehr erfolgreiches Quartal abgeliefert. Durch die Stärke unserer Marke und eine höher als erwartete Nachfrage nach unseren Produkten hat sich unsere Umsatz- und Gewinnentwicklung beschleunigt“, sagte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von adidas. „In unseren strategischen Wachstumsmärkten EMEA und Nordamerika hat sich der Umsatz nahezu verdoppelt. In unseren wichtigen Kategorien Fußball und Outdoor konnten wir sogar Umsatzzuwächse im dreistelligen Prozentbereich verzeichnen. Der Anteil der Produkte, die zum vollen Preis verkauft wurden, ist beträchtlich gestiegen, was außerordentliche Profitabilitätsverbesserungen zur Folge hatte. Diese Dynamik gibt uns die Zuversicht, unsere Prognose für das Gesamtjahr anzuheben, auch wenn sich unsere Branche weiterhin mit externen Herausforderungen konfrontiert sieht.“
Beschleunigung des währungsbereinigten Umsatzanstiegs auf 55 %
Im zweiten Quartal hat sich die Umsatzdynamik des Unternehmens weiter beschleunigt und zu einem Umsatzanstieg um 55 % auf währungsbereinigter Basis geführt. Das Unternehmen erzielte diesen Zuwachs trotz der geopolitischen Lage sowie verlängerter Lockdown-Maßnahmen in Asien-Pazifik. Zusammengenommen schmälerten diese Faktoren das währungsbereinigte Umsatzwachstum im Laufe des zweiten Quartals im niedrigen zweistelligen Bereich. Im Hinblick auf die Vertriebskanäle war der Umsatzanstieg des Unternehmens durch die starke Erholung von den erheblichen Umsatzeinbußen in den physischen Vertriebskanälen im Laufe des zweiten Quartals 2020 geprägt, als aufgrund der weltweiten Coronavirus-Pandemie sehr viele Geschäfte vorübergehend schließen mussten. Infolgedessen stiegen der Großhandelsumsatz sowie der Umsatz in den eigenen Einzelhandelsgeschäften von adidas im zweiten Quartal 2021 um einen hohen zweistellige Prozentsatz. Der E-Commerce-Umsatz ging im zweiten Quartal um 14 % zurück. Dies spiegelt das außerordentlich hohe Wachstum im Vorjahreszeitraum wider, in dem sich die online generierten Umsätze nahezu verdoppelt hatten. In Euro erhöhte sich der Umsatz des Unternehmens im zweiten Quartal um 51 % bzw. um über 1,7 Mrd. € auf 5,077 Mrd. € (2020: 3,352 Mrd. €).
Starkes zweistelliges Wachstum in den meisten Marktsegmenten
Mit Ausnahme von China, ist die Umsatzsteigerung im zweiten Quartal auf Wachstum in allen Marktsegmenten zurückzuführen. Die währungsbereinigten Umsätze in EMEA (+99 %) und in Nordamerika (+87 %) haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt und spiegeln ein starkes zweistelliges Wachstum gegenüber 2019 wider. In Lateinamerika hat sich der Umsatz des Unternehmens im zweiten Quartal mehr als verdreifacht (+230 %). In Asien-Pazifik verzeichnete adidas einen Zuwachs um 66 % und das, obwohl sich verlängerte Lockdown-Maßnahmen negativ auswirkten. In China verzeichnete das Unternehmen eine kontinuierliche Geschäftserholung sowie sequenzielle Verbesserungen des Durchverkaufs im gesamten Quartal. Dennoch ging der Umsatz in China im Quartal um 16 % zurück. Diese Entwicklung spiegelt auch die starke Erholung im zweiten Quartal des Vorjahres wider, als im Mai und Juni starke zweistellige Umsatzverbesserungen in diesem Markt erreicht wurden.
Operative Marge verbessert sich auf 10,7 %
Die Bruttomarge des Unternehmens stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 51,8 % (2020: 51,3 %). Die positiven Effekte des deutlich höheren Anteils der zum vollen Preis verkauften Produkte und der nicht wiederkehrenden Wertberichtigungen auf Vorräte aus dem Vorjahr konnten die negativen Auswirkungen des ungünstigeren Markt- und Vertriebskanalmix sowie der höheren Beschaffungskosten mehr als kompensieren. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 2,107 Mrd. € um 5 % über dem Vorjahresniveau (2020: 2,010 Mrd. €). Im Verhältnis zum Umsatz gingen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 18,5 Prozentpunkte auf 41,5 % zurück (2020: 60,0 %). Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen stiegen um 17 % auf 616 Mio. € (2020: 525 Mio. €). Mit der Rückkehr des Sports hat adidas seine Investitionen in die Marke stark erhöht, um die Einführung neuer Produkte zu unterstützen und mit Konsument_innen sowohl über digitale Kanäle als auch über physische Plattformen in Kontakt zu treten. Im Verhältnis zum Umsatz verringerten sich die Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen um 3,5 Prozentpunkte auf 12,1 % (2020: 15,7 %). Die Betriebsgemeinkosten blieben mit 1,492 Mrd. € nahezu unverändert (2020: 1,484 Mrd. €). Enthalten sind hier temporäre verlorene Kosten in Höhe von rund 60 Mio. €, die im Zusammenhang mit der geplanten Veräußerung von Reebok entstanden sind. Im Verhältnis zum Umsatz gingen die Betriebsgemeinkosten um 14,9 Prozentpunkte auf 29,4 % zurück (2020: 44,3 %). Das Betriebsergebnis des Unternehmens verbesserte sich auf 543 Mio. € (2020: -263 Mio. €). Mit einem Anstieg um 18,5 Prozentpunkte auf 10,7 % (2020: -7,8 %) hat sich die operative Marge beinahe vollständig auf das Niveau von vor der Pandemie erholt.
Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen steigt um mehr als 600 Mio. €
Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen des Unternehmens verbesserte sich um mehr als 600 Mio. € auf 387 Mio. € (2020: -243 Mio. €). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte im zweiten Quartal 1,93 € (2020: -1,13 €).
adidas erzielt im ersten Halbjahr 2021 starkes Gewinnwachstum
Im ersten Halbjahr 2021 nahm der Umsatz auf währungsbereinigter Basis um 40 % zu. Verantwortlich hierfür waren starke zweistellige Umsatzzuwächse in allen Marktsegmenten. In Euro wuchs der Umsatz um 34 % auf 10,345 Mrd. € (2020: 7,733 Mrd. €). Die Bruttomarge des Unternehmens stieg im ersten Halbjahr um 1,4 Prozentpunkte auf 51,8 % (2020: 50,4 %). Negative Währungsentwicklungen sowie der ungünstigere Vertriebskanalmix belasteten die Entwicklung der Bruttomarge in den ersten sechs Monaten des Jahres. Ein deutlich besserer Preismix aufgrund weniger Rabattaktionen sowie die sich nach 2020 nicht wiederholenden Wertberichtigungen auf Vorräte und Kosten durch die Stornierung von Bestellungen konnten dies jedoch mehr als kompensieren. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen im ersten Halbjahr fast unverändert bei 4,154 Mrd. € (2020: 4,156 Mrd. €). Im Verhältnis zum Umsatz gingen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 13,6 Prozentpunkte auf 40,2 % zurück (2020: 53,8 %). adidas erzielte in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Betriebsergebnis in Höhe von 1,248 Mrd. € (2020: -215 Mio. €), was zu einer operativen Marge von 12,1 % führte (2020: -2,8 %). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte 890 Mio. €. Dies entspricht einer Verbesserung um mehr als 1 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr (2020: -217 Mio.) Infolgedessen lag das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen bei 4,52 € (2020: -0,97 €).
Rückgang des durchschnittlichen operativen kurzfristigen Betriebskapitals im Verhältnis zum Umsatz
Der Vorratsbestand des Unternehmens verringerte sich um 22 % auf 4,054 Mrd. € (2020: 5,213 Mrd. €). Diese Entwicklung wurde durch die Umklassifizierung von Reebok unterstützt, aber auch auf bereinigter Basis gingen die Vorräte um einen hohen zweistelligen Prozentsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Währungsbereinigt belief sich der Rückgang der Vorräte ebenfalls auf 22 %. Das operative kurzfristige Betriebskapital verringerte sich um 7 % auf 4,213 Mrd. € (2020: 4,506 Mrd. €). Währungsbereinigt ging das operative kurzfristige Betriebskapital um 5 % zurück. Das durchschnittliche operative kurzfristige Betriebskapital im Verhältnis zum Umsatz ging um 1,8 Prozentpunkte auf 21,4 % zurück (2020: 23,2 %), was auf einen zweistelligen Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vor dem Hintergrund einer Normalisierung der Zahlungsbedingungen mit den Zulieferern des Unternehmens zurückzuführen ist.
Bereinigte Nettofinanzverbindlichkeiten betragen 3,146 Mrd. €
Die bereinigten Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich zum 30. Juni 2021 auf 3,146 Mrd. € (30. Juni 2020: 4,988 Mrd. €). Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 1,842 Mrd. €. Verantwortlich für diese Entwicklung war der höhere Nettomittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit, der zum Teil durch den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Dividendenzahlung aufgehoben wurde.
adidas hebt die Prognose für das Gesamtjahr 2021 an
Trotz weiterhin bestehender negativer Effekte resultierend aus coronabedingten Lockdowns, branchenweiten Herausforderungen in der Lieferkette sowie der geopolitischen Situation, hat das Unternehmen beschlossen, seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2021 anzuheben.
Angesichts des beschleunigten Umsatzwachstums geht das Unternehmen nun für 2021 von einem Umsatzanstieg von bis zu 20 % auf währungsbereinigter Basis und im Vergleich zum Vorjahreswert aus, unterstützt von Umsatzverbesserungen im starken zweistelligen Bereich in allen Märkten. Dieser neue Ausblick spiegelt einen prognostizierten Umsatzzuwachs von bis zu 7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum in der zweiten Jahreshälfte wider, der durch eine Reihe innovativer Produkteinführungen getrieben werden wird. Dazu gehört die Neueinführung des NMD, einer der erfolgreichsten adidas Produktfamilien der letzten Jahre. Zudem wird das Futurecraft 4D Portfolio des Unternehmens mit der Einführung des 4D FWD Pulse beträchtlich erweitert. Die Skalierung der etablierten ZX Schuhfamilie wird mit der Einführung des ZX 5K Boost fortgesetzt. Und der Umfang der neuen Forum Produktfamilie, die in den ersten beiden Quartalen des Jahres erfolgreich vorgestellt wurde, wird im zweiten Halbjahr, über geplante weitere Versionen und gezielte Marketingaktivitäten, vervierfacht werden. Darüber hinaus werden sportliche Großereignisse wie die Olympischen Spiele in Japan, der Auftakt der Klubfußballsaison in Europa und der Start der NFL-Saison in den USA, aber auch Grassroots-Aktivitäten rund um den Globus eine ideale Plattform sein, um globalem wie lokalem Publikum Marke und Produkte zu präsentieren.
Das Unternehmen geht weiterhin von einer Bruttomarge für das Gesamtjahr 2021 von rund 52,0 % aus. Die operative Marge wird den Erwartungen zufolge nun auf einen Wert zwischen 9,5 % und 10 % steigen (bisherige Prognose: zwischen 9 % und 10 %). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen soll nun einen Wert zwischen 1,4 Mrd. € und 1,5 Mrd. € erreichen (bisherige Prognose: zwischen 1,25 Mrd. € und 1,45 Mrd. €). Die Gewinnprognose des Unternehmens umfasst weiterhin temporäre verlorene Kosten im Zusammenhang mit der vorgesehenen Veräußerung von Reebok. Diese Kosten werden sich den Erwartungen zufolge im Jahr 2021 mit etwa 250 Mio. € auf das Betriebsergebnis und mit rund 200 Mio. € auf den Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen auswirken. Die mittelfristigen Wachstumsprognosen werden von diesen Kosten jedoch nicht beeinflusst, da adidas davon ausgeht, dass für das Geschäftsjahr 2022 nur noch etwa 30 % der 250 Mio. € anfallen und bis zum Jahr 2023 die verlorenen Kosten vollständig eliminiert sein werden.
Nach der Entscheidung des Unternehmens, den Fokus auf die weitere Stärkung der führenden Marktposition der Marke adidas zu richten und einen Prozess zu starten, der auf die Veräußerung von Reebok abzielt, werden seit dem ersten Quartal 2021 die Ergebnisse des Reebok Geschäfts als aufgegebener Geschäftsbereich berichtet. Zur besseren Übersicht beziehen sich alle Zahlen des Geschäftsjahres 2020 auf die fortgeführten Geschäftsbereiche des Unternehmens, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben. Eine Anpassung der Bilanzposten für das Geschäftsjahr 2020 ist nach IFRS jedoch nicht gestattet.
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Pressemitteilung
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