Partnerschaftlicher Ansatz
Ein offener Umgang mit unseren Stakeholdern sowie eine führende Rolle einnehmen im Bereich Transparenz sind wesentliche Bestandteile unseres Nachhaltigkeitsmanagements.

Bei einem ausgereiften Nachhaltigkeitsprogramm wie dem von adidas ist die Zusammenarbeit mit Anspruchsgruppen nur selten einseitig. Beziehungen zu Stakeholdern entwickeln und verändern sich mit der Zeit; die Art der Dialoge verbessert sich und reift. Bei einer positiven und aufgeschlossenen Herangehensweise fällt es leicht, Meinungen zu teilen, unterschiedliche Ansätze zu respektieren und neue Partnerschaften aufzubauen.
Unsere Stakeholder sind Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, deren Interessen mit denen unseres Konzerns verknüpft sind. Die operativen Tätigkeiten von Unternehmen stehen immer in Wechselwirkung mit der Gesellschaft; deshalb haben unsere Stakeholder ein berechtigtes Interesse, mehr über unsere Aktivitäten zu erfahren. Bei unseren Stakeholdern handelt es sich um eine sehr vielfältige Gruppe. Zu ihnen zählen:
- adidas Mitarbeiter
- Entscheidungsträger: Regierungen/Behörden, Fachverbände, Aktionäre, Vorstand
- Geschäftspartner: Gewerkschaften, Zulieferer, Dienstleister
- Beschäftigte in den Betrieben unserer Zulieferer
- Meinungsmacher: Journalisten, Mitglieder von Kommunen, spezielle Interessengruppen
- Kunden: Sportprofis, Distributoren, Einzelhändler, Konsumenten
- Wettbewerber: andere multinationale Marken und Unternehmen aus der Konsumgüterbranche
Der Umgang mit unseren Stakeholdern ist klar: Wir bringen uns aktiv ein, hören zu, versuchen, ihre Ideen und Bedenken zu verstehen und zu handeln, wann immer es uns möglich ist. Dabei reicht unser Beziehungsmanagement von einem passiven bis zu einem aktiven Engagement, das heißt von einer reinen Information unserer Stakeholder bis hin zu ihrer aktiven Einbeziehung in Entscheidungen. Der Kontakt und Dialog mit unseren Stakeholdern erfolgt auf unterschiedliche Art und Weise:
- Formelle Stakeholder-Dialoge mit Wettbewerbern, Beschäftigten, Gewerkschaftsvertretern, Nichtregierungsorganisationen und unseren Geschäftspartnern. Die Berichte der Stakeholder-Dialoge können von unserer Internetseite heruntergeladen werden
- Treffen mit Analysten sozialverantwortlicher Investmentfonds (Socially Responsible Investment, SRI)
- Interne Berichterstattung sowie Einführungs- oder Orientierungsprogramme zum Nachhaltigkeitsprogramm für unsere Mitarbeiter
- Beantwortung von Anfragen seitens Verbrauchern, Interessengruppen und den Medien
- Zusammenarbeit mit anderen Markenunternehmen in gemeinsamen Initiativen oder Foren
- Kontakt und Dialog mit Studenten und Universitäten
Berichte zu Stakeholder-Meetings
Auf dieser Seite finden Sie alle Berichte zu formell durchgeführten Stakeholder-Dialogen seit 2001.
[Dokumente nur in englischer Sprache verfügbar]
adidas unterhält starke Beziehungen im Nachhaltigkeitsbereich. Die nachfolgende Tabelle fasst die wichtigsten Kooperationen und Mitgliedschaften zusammen. Wir legen die Hauptgründe für unsere kontinuierliche Beteiligung in den einzelnen Organisationen im Folgenden dar.
Organisation | Typ | Mitglied seit | Status | Grund für Teilnahme |
Apparel and Footwear International RSL Management (AFIRM) Working Group | Branchenverband | 2004 | Mitbegründer und aktiver Teilnehmer. | Branchenführende Gruppe, die sich für die Reduzierung der Auswirkung von Schadstoffen einsetzt und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften überwacht. |
Better Cotton Initiative (BCI) | Multi-Stakeholder-Organisation | 2004 | Mitbegründer und aktiver Teilnehmer. | Förderung messbarer Verbesserungen bei den wichtigsten ökologischen und sozialen Auswirkungen des weltweiten Baumwollanbaus. |
Bündnis für nachhaltige Textilien | Multi-Stakeholder-Initiative der Bundesregierung | 2015 | Teilnehmendes Unternehmen; Mitglied der Arbeitsgruppen ‚Prüfen‘ und ‚Chemikalien‘ | Förderung messbarer sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Verbesserungen entlang der Textil- und Bekleidungsbeschaffungskette |
ChemSec (Chemical Secretariat) | Internationale gemeinnützige Umweltorganisation | 2015 |
Teilnehmendes Unternehmen |
Minimierung der Verwendung von gefährlichen Chemikalien und deren Auswirkung auf Gesundheit und Umwelt sowie Förderung nachhaltiger Innovation |
European Outdoor Group (EOG) | Branchenverband | 2009 | Mitglied und aktiver Teilnehmer; zwischenzeitlich stellvertretender Vorsitz der Arbeitsgruppe für Nachhaltigkei | Zusammenarbeit mit Akteuren der Outdoor-Branche zum Thema Nachhaltigkeit. |
Fair Factories Clearinghouse (FFC) | Gemeinnützige Organisation | 2006 | Mitbegründer (Reebok) und aktiver Teilnehmer; Sitz im Vorstand. | Förderung der Transparenz sowie branchenweiter Austausch von Audit-Ergebnissen und Maßnahmenplänen. |
Fair Labor Association (FLA) | Gemeinnützige Organisation | 1999 | Mitbegründer und aktiver Teilnehmer; Sitz im Vorstand. | Bereitstellung von unabhängiger Akkreditierung und Aufsicht über unsere internen Programme. |
Leather Working Group (LWG) | Branchenverband | 2005 | Mitbegründer und aktiver Teilnehmer. | Verbesserung der Umweltbedingungen in der Leder-Beschaffungskette. |
Parley for the Oceans | Kooperationsnetzwerk | 2015 |
Gründungsmitglied mit Sitz im Lenkungsausschuss |
Vordenker im Hinblick auf Erhaltung der Ozeane und Öko-Innovation, Bewusstseinsschaffung und Gründung von Kollaborationen, um der Zerstörung der Ozeane Einhalt zu gebieten. |
The Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh | Unabhängige und verbindliche Vereinbarung zwischen Marken und Gewerkschaften | 2013 | Teilnehmendes Unternehmen |
Förderung einer sicheren und gesunden Bekleidungsproduktion in Bangladesch. |
World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI) | Branchenverband | 1985 | Mitbegründer und aktiver Teilnehmer; Vorsitz des CSR Committee. | Vertretung der Sportartikelindustrie bei verschiedenen Anlässen und Förderung einer gemeinsamen Ausrichtung der Mitglieder. |
Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) | Branchenverband | 2011 | Mitbegründer und aktiver Teilnehmer. | Branchenführende Gruppe, die sich für die Reduzierung der Auswirkung von Schadstoffen einsetzt. |
Wir engagieren uns auch in ausgewählten Organisationen weltweit wie beispielsweise nationalen und internationalen Handelskammern, Industrie- und Unternehmensverbänden sowie in Multi-Stakeholder-Initiativen. Diese Organisationen machen sich unter anderem für die Förderung des Freihandels, den Schutz von geistigem Eigentum, die Überwachung nationaler Gesetzgebung, das Setzen nachhaltigkeitsrelevanter Branchenstandards sowie für das Vorantreiben von Austausch und Networking stark.
Wir veröffentlichen unsere EU-Lobby-Aktivitäten jährlich im Transparenzregister der Europäischen Union, inklusive der öffentlichen Zuschüsse, die wir von der EU erhalten. Unsere Lobby-Aktivitäten in den USA melden wir auf vierteljährlicher Basis dem US-Kongress, gemäß dem ‚U.S. Lobbying Disclosure Act‘, dem US-amerikanischen Gesetz zur Offenlegung von Lobby-Aktivitäten aus dem Jahr 1995. Diese Offenlegungen werden auf der offiziellen Website des US-Repräsentantenhauses veröffentlicht.
Regierungen und Behörden
Als Unternehmen unterstützen wir die Einhaltung von Menschenrechten und den Schutz unserer Umwelt. Deshalb erfordern unsere Bedenken hinsichtlich der Verletzung von Menschenrechten und des Umweltschutzes sowie deren Auswirkungen für adidas eine enge Zusammenarbeit mit Regierungen und öffentlichen Behörden in verschiedenen Ländern.
So arbeiteten wir beispielsweise in Partnerschaft mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eng mit der Regierung von Kambodscha zum Thema Gefängnisarbeit zusammen. Gemeinsam mit anderen Anspruchsgruppen haben wir die usbekische Regierung schriftlich aufgefordert, die Kinderarbeit, die jedes Jahr in der Baumwollindustrie in Usbekistan stattfindet, zu unterbinden. In Indonesien stehen wir in Kontakt mit der Regierung, um Lösungen im Zusammenhang mit unethischen Fabrikschließungen, bei denen der Besitzer aus dem Land flieht und somit seinen Pflichten gegenüber den Arbeitnehmern nicht nachkommt, zu finden. Und in Singapur wurden wir zu einem Workshop mit ASEAN Mitgliedstaaten zum Thema Wirtschaft und Menschenrechte eingeladen, was wiederum zu einer Teilnahme an einem Runden Tisch von ASEAN Wirtschaftsführern zum Thema Menschenrechte führte.
Baumwollanbau in Usbekistan
adidas weiß um die aktuellen sozialen und ökologischen Bedingungen in bestimmten Bereichen der Baumwollindustrie und ist darüber sehr besorgt. Zu diesen Bedingungen zählen im schlimmsten Fall Kinderarbeit, der Einsatz von Pestiziden und die Umweltverschmutzung, denen die Menschen dort ausgesetzt sind. Aufgrund anhaltender Bedenken über die von der Regierung gestützte erzwungene Kinderarbeit während der Erntezeit auf den Baumwollfeldern Usbekistans sind wir einer Allianz internationaler Investoren, Markenunternehmen und Nichtregierungsorganisationen beigetreten, die die usbekische Regierung aufgefordert hat, diese Praxis zu unterbinden und die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) in allen Punkten zu beachten.
Im Jahr 2011 hat adidas gemeinsam mit verschiedenen US-amerikanischen und europäischen Unternehmen, die zusammen eine Vielzahl an Marken und Einzelhändlern repräsentieren, eine Erklärung unterzeichnet, in der die usbekische Regierung aufgefordert wird, die erzwungene Kinderarbeit, die jedes Jahr im Baumwollanbau Usbekistans stattfindet, zu unterbinden.
Wir arbeiten darauf hin, die Rückverfolgung unserer Materialien weiter zu optimieren. Gleichzeitig haben wir an unsere Zulieferer appelliert, nach bestem Wissen und Gewissen sicherzustellen, dass sie keinerlei aus Usbekistan stammende Baumwolle bzw. Baumwollmaterialien verwenden. Hier erfahren Sie mehr über die Erklärung.
Gefangenenarbeit in Kambodscha
adidas hat gemeinsam mit fünf anderen führenden Markenunternehmen in einem Schreiben an die Regierung Kambodschas seine Bedenken zur Erarbeitung eines Rehabilitationsprogramms für Gefangene zum Ausdruck gebracht, in dessen Rahmen Kleidungsstücke durch Gefangenenarbeit hergestellt werden dürfen. In ihrem Austausch mit der Regierung haben die internationalen Einkäufer betont, dass die Integrität der globalen Beschaffungsketten gewahrt werden muss und auf potenzielle Risiken bei der unautorisierten Weitervergabe von Aufträgen im Bekleidungssektor Kambodschas hingewiesen.
Mitarbeiter des „Better Factories“-Programms der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) – in dessen Rahmen die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben von adidas in Kambodscha überwacht werden – haben uns stets über die aktuelle Situation auf dem Laufenden gehalten und sich an die Regierung sowie andere UN-Organisationen gewandt und um Stellungnahmen gebeten. Die Bedenken der Markenunternehmen wurden offiziell vom kambodschanischen Handelsminister entgegengenommen und im Rahmen eines interministeriellen Ausschusses thematisiert. Der Ausschuss wurde einberufen, um die verdeckte oder illegale Weitervergabe von Aufträgen in der Bekleidungs- und Schuhindustrie zu untersuchen und dagegen vorzugehen. Der Handelsminister machte daraufhin die Bemühungen der Regierung zur Regulierung der Untervergabe innerhalb der Beschaffungsketten öffentlich.
Nachfolgend finden sich einige Beispiele unseres Engagements mit Regierungen und lokalen Behörden:
[Dokumente nur in englischer Sprache verfügbar]
Datum | Beschreibung | Dokument |
---|---|---|
2019, Mär | adidas verlängert Unterstützung für 'Accord on Fire and Building Safety' in Bangladesch | |
2014, Jan | Offener Brief an die kambodschanische Regierung: Erneuter Aufruf zu einer friedlichen Lösung des landesweiten Streiks im Zusammenhang mit der jährlichen Anhebung des Mindestlohns in der kambodschanischen Bekleidungsindustrie |
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2014, Jan | Offener Brief an die kambodschanische Regierung, Hersteller und Gewerkschaften: Aufruf zur friedlichen Lösung des landesweiten Streiks im Zusammenhang mit der jährlichen Anhebung des Mindestlohns in der kambodschanischen Bekleidungsindustrie | Download PDF |
2010, Sep | Brief an die kamboschanische Regierung hinsichtlich Mindestlohndebatten, Vereinbarungen und Streiks | Download PDF |
2009, Okt | Brief an den US-Handelaufschuss: Erläuterung, welche Auswirkungen ein Ausschluss Madagaskars aus dem „African Growth and Opportunity Act" (AGOA) auf die Beschäftigten in der heimischen Bekleidungs- und Textilindustrie hätte. | Download PDF |
2009, Jul | Schreiben an die US-Außenministerin Hillary R. Clinton zur Situation in Honduras |
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2007, Okt |
Offener Brief an die Regierung in El Salvador den Zulieferbetrieb Hermosa betreffend. |
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2007, Okt |
Offener Brief an die Regierung in El Salvador den Zulieferbetrieb Hermosa betreffend. (Spanische Version) |
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Unternehmensverantwortung ist ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit verschiedenen Sportereignissen weltweit. Unsere Marken sind auf der ganzen Welt sichtbar, insbesondere durch unsere Präsenz bei großen Sportereignissen wie der Fußballweltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen. Dadurch entsteht ein großes Interesse daran, wie wir unsere Geschäfte tätigen und unter welchen Bedingungen unsere Produkte gefertigt werden. adidas verfolgt deshalb einen proaktiven Ansatz bei der Zusammenarbeit mit ihren Anspruchsgruppen. Dies gilt im Besonderen für größere Sportveranstaltungen, bei denen adidas als Sponsor auftritt.
FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien
Als langfristiger Partner der FIFA informiert adidas die FIFA regelmäßig und detailliert über ihr Nachhaltigkeitsprogramm. Wir teilen generell unsere Lieferantenlisten, Leit- und Richtlinien mit ihnen und der Öffentlichkeit. In Bezug auf die FIFA Fußball-WeltmeisterschaftTM in Brasilien stehen wir in engem Kontakt mit nichtstaatlichen Organisationen und arbeiten mit öffentlichen Behörden zusammen, um über jegliche Entwicklungen im Sozial- und Umweltbereich informiert zu sein.
Basierend auf den Erfahrungen bei großen Sportveranstaltungen in der Vergangenheit, erwarten wir auch vor und während der anstehenden FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2014TM in Brasilien Aktivitäten von unterschiedlichen Interessengruppen. Deshalb suchen wir den direkten Dialog mit allen interessierten Stakeholdern und gehen proaktiv mit allen Bedenken oder Anschuldigungen, die uns mitgeteilt werden, um.
In Brasilien unterstützen wir zudem spezielle Gemeinschaftsprojekte in Kooperation mit lokalen Partnern. Eines dieser Projekte ist die „Ginga Social“ Initiative, bei der wir Kinder im Alter zwischen 7 und 17 Jahren mit Trainern zusammenbringen, um mit Hilfe des Sports Wertesysteme und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Das Projekt läuft von 2011 bis 2014 in fünf einkommensschwachen Wohngebieten in Sᾶo Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Porto Alegre und Salvador, also in Austragungsorten der Fußball-Weltmeisterschaft 2014TM.
Unsere Partnerorganisation Gol de Letra unterstützt lokale Organisationen bei der regionalen Umsetzung des Programms. Mit ihrem „Train-the-Trainer“-Modell statten sie lokale Trainer mit dem nötigen Wissen aus und bilden damit die Basis für eine kontinuierliche positive Entwicklung der jungen Erwachsenen in den jeweiligen Nachbarschaften. Das Projekt investiert außerdem in lokale Sportstätten, was entscheidend ist in einem Land, in dem 86% der mehr als 190 Millionen Einwohner in Städten leben, in denen Platz für Sport rar und teuer ist.
Stakeholder-Dialog 2012 zu den Olympischen Spielen in London
In Vorbereitung zu den Olympischen Spielen 2012 in London veranstalteten wir im Mai 2011 in London einen Stakeholder-Dialog, um die verschiedenen Ansichten der Anspruchsgruppen zu unserer Rolle und unseren Verantwortlichkeiten als Sponsor von großen Sportereignissen zusammenzubringen. Gekennzeichnet als die weltweit ersten nachhaltigen Olympischen Spiele, stellte London 2012 sowohl neue Herausforderungen als auch neue Möglichkeiten für adidas dar.
Es waren die ersten Olympischen Spiele, bei denen alle Unternehmen, die Produkte an das London Organising Committee of the Olympic and Paralympic Games (LOCOG) lieferten, vertraglich verpflichtet waren, den sogenannten Kodex zur nachhaltigen Beschaffung einzuhalten und sich einem unabhängigen Beschwerdeprozess zu verschreiben. Basierend auf den Ergebnissen eines Stakeholder-Workshops im Jahr 2011, arbeiteten wir weiter gemeinsam mit wichtigen Interessengruppen, wie dem britischen Dachverband der Gewerkschaften TUC (Trades Union Congress) und der Internationalen Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter-Vereinigung (ITBLAV).
Unsere Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass insbesondere im Vorfeld von und während großer Sportereignisse ein Anstieg der Kampagnenarbeit vieler Interessengruppen zu verzeichnen ist. Und so war adidas auch im Rahmen der Olympischen Spiele in London wieder das Ziel vieler Kampagnen von Arbeitsrechtsgruppen. Das Spektrum reichte dabei von öffentlichen Protesten und Demonstrationen über Petitionen, die bei uns eingereicht wurden, bis hin zu speziellen Aktionen, die durchgeführt wurden, um Aufmerksamkeit bei den Medien und der Öffentlichkeit zu erreichen. Armut und existenzsichernde Löhne, sowie Gewerkschaftsfreiheit und generelle Arbeitsbedingungen in der Beschaffungskette wurden dabei prominent in den Kampagnen thematisiert.
Im Mai 2012 veröffentlichte die Play Fair Kampagne, ein zivilgesellschaftlicher Verbund, den Bericht Fair Games? Human Rights of Workers in Olympic 2012 Supplier Factories. Dieser Bericht thematisiert Bedenken bezüglich der Arbeitsbedingungen in verschiedenen Ländern, die von Sri Lanka bis zu den Philippinen reichen. Aufgrund unserer Transparenz hinsichtlich der Veröffentlichung von Lieferanten, die Produkte für die Olympischen Spiele 2012 in London herstellten, wurden in dem Bericht auch viele unserer Zulieferer namentlich erwähnt. Manche der Vorwürfe aus dem Bericht bildeten daraufhin die Grundlage für Klagen, die im Rahmen des LOCOG Beschwerdeprozesses eingereicht wurden. Dieser Beschwerdemechanismus führte zu einem noch intensiveren Dialog mit TUC, ITBLAV, Labour Behind the Label, Regierungsbehörden und anderen Organisationen in China und den Philippinen. Unser Engagement setzt sich 2013 beispielsweise in den Philippinen fort, um den Anschuldigungen der Beschwerdeführer auf den Grund zu gehen und etwaige Abhilfemaßnahmen zu leisten.
Aber auch die Medien und deren Artikel über Arbeitsbedingungen und Löhne in Bangladesch, Kambodscha und Indonesien spielten eine aktive Rolle bei unserem Engagement rund um die Olympischen Spiele 2012 in London. Behauptungen in Zeitungsartikeln bezüglich Arbeitsbedingungen in Indonesien führten zu einer unabhängigen Untersuchung durch das LOCOG, die letztendlich zu ähnlichen Ergebnissen führte wie unsere eigenen internen Nachforschungen.
Alle Vorwürfe und Anschuldigungen gegen uns bzw. unsere Zulieferer haben wir immer ernst genommen und dann sofort mit entsprechenden Untersuchungen reagiert. Die Ergebnisse unserer Nachforschungen wurden mit LOCOG geteilt, die daraufhin eine unabhängige externe Überprüfung unserer Ergebnisse sowie unabhängige Gespräche mit Fabrikarbeitern außerhalb des Firmengeländes in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse dieser unabhängigen Prüfungen wurden auf der LOCOG Webseite veröffentlicht.
Greenpeace Detox-Kampagne
Im Jahr 2011 initiierte Greenpeace International die DETOX-Kampagne mit der Forderung, gefährliche und schwer abbaubare Chemikalien aus allen Gliedern der globalen Beschaffungsketten zu verbannen – von den Baumwollfeldern über die Textilfabriken und Färbereien, in denen die Stoffe gefertigt werden, bis hin zur Bekleidungsproduktion. Die Kampagne richtet sich vornehmlich an Sportartikel- und bekannte Textilunternehmen, da Greenpeace der Meinung ist, dass diese als Vorreiter für einen Wandel in der gesamten Branche wirken können. Im Rahmen der Kampagne wurden die Unternehmen aufgefordert eine offizielle Selbstverpflichtung zu veröffentlichen und darin das Ziel zu unterstützen, auf gefährliche Chemikalien zu verzichten. Darüber hinaus wurde jedes Unternehmen angehalten, einen individuellen Maßnahmenplan („Roadmap“) mit Zeitrahmen und Schritten zum Erreichen dieses Ziels zu erstellen.
adidas trat von Anfang an in einen intensiven Dialog mit Greenpeace. Wir haben uns öffentlich dem Ziel von Greenpeace verpflichtet, aber auch betont, dass der Umgang mit Chemikalien in mehrstufigen Beschaffungsketten eine komplexe Herausforderung ist, bei der es auf die aktive Mitwirkung zahlreicher Akteure ankommt, um effektive und nachhaltige Lösungen zu finden.
Weitere Informationen zu unserem Umgang mit Chemikalien finden Sie hier.
Datum | Beschreibung | Dokument |
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2014, Jun | Zwischenbericht zum individuellen Fahrplan von adidas zum Verzicht auf gefährliche Chemikalien | Download PDF |
2013, Okt | Stellungnahme von adidas zu dem von Greenpeace veröffentlichem International Leadership Board Ranking | Download PDF |
2011, Nov | adidas individual roadmap toward zero discharge of hazardous chemicals [Englische Version] | Download PDF |
adidas überprüft FSC®-Zertifizierung für Schnürsenkel
adidas hat im September 2020 die nachhaltige Schuhkollektion „Clean Classics“ präsentiert. Das Obermaterial der Sneaker besteht zu 70 Prozent aus recycelten Materialien. Für die Sohle kommt erneuerbarer und wiedergewonnener Gummi zum Einsatz. Alle verarbeiteten Materialien, einschließlich der Klebstoffe und Farben, sind frei von tierischen Inhaltsstoffen. Die Schnürsenkel sind aus Papier gefertigt.
adidas beabsichtigte, für die Schnürsenkel FSC-zertifiziertes Papier als nachhaltiges Ausgangsmaterial für die „Clean Classics“ zu beziehen. Derzeit können wir nicht lückenlos nachvollziehen, ob dieses zertifizierte Papier tatsächlich in die Produktion eingeflossen ist. Zur Aufklärung sind wir im engen Austausch mit unseren Zulieferern und dem Zertifizierer FSC. Darüber hinaus werden wir zukünftig die Kooperation mit FSC beim Bezug nachhaltiger Rohstoffe weiter ausbauen.
Als Sofortmaßnahme verwenden wir keinen Verweis auf die FSC-Zertifizierung im Rahmen der Produktpräsentation in unserem Onlineshop. Sollten Sie weitere Informationen benötigen oder Fragen zu FSC haben, besuchen Sie bitte www.fsc.org.
Gewerkschaften und Koalitionsfreiheit in Indonesien
Indonesien ist seit Jahren eines unserer wichtigsten Beschaffungsländer in Asien. Dadurch konnten wir stetige Fortschritte und Verbesserungen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen in dem Land beobachten. Dennoch sind wir uns der Tatsache bewusst, dass unsere Lieferanten mit bestimmten Herausforderungen konfrontiert sind, um unsere Arbeitsplatzstandards und die Erwartungen internationaler Nichtregierungsorganisationen zu erfüllen.
Ein Bereich, in dem wir eng mit Organisationen wie Oxfam Australia, der ITBLAV sowie lokalen Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften kooperieren, ist die Erarbeitung eines Protokolls zur Koalitionsfreiheit in Indonesien. adidas übernahm die führende Rolle in einem Gremium aus Zulieferern und Markenvertretern, das 2010 mit dem Ziel einer engen Zusammenarbeit mit der Gewerkschaftsbewegung in Indonesien gegründet wurde. Dadurch soll ein grundlegender Rahmen für die Umsetzung von Gewerkschaftsrechten am Arbeitsplatz geschaffen werden. Die offizielle Unterzeichnung des Protokolls fand im Juni 2011 in Jakarta statt. Dieses Ereignis wurde von der internationalen Arbeitnehmerrechtsbewegung als „historischer Vertrag“ zwischen Sportbekleidungsmarken, Zulieferern und Gewerkschaften gefeiert.
Wir sind zuversichtlich, dass dieses Protokoll einen entscheidenden Maßstab für Zulieferer setzen wird, und dass seine Bestimmungen die unterschiedlichen Erwartungshaltungen angleichen können. Wir hoffen, dass damit Missverständnisse zwischen Betriebsleitung und Gewerkschaftsvertretern bezüglich Gewerkschaftsaktivitäten, Beitrittsrechten usw. reduziert und infolgedessen die Arbeitsbeziehungen in der Branche insgesamt verbessert werden können. Im Rahmen unserer Verpflichtung zu dem Protokoll haben wir alle unsere Zulieferer aufgerufen, das Protokoll zu unterzeichnen und der Umsetzung der darin genannten Anforderungen zuzustimmen. adidas hat zudem bei anderen internationalen Unternehmen, die in Indonesien einkaufen, aktiv für die Annahme des Protokolls geworben.
Sie können das Protokoll hier einsehen.
Nachfolgend finden Sie einige Beispiele unseres Engagements mit der Zivilgesellschaft:
[Dokumente teilweise nur in englischer Sprache verfügbar]
Datum | Beschreibung | Dokument |
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2021, Mär | Stellungnahme zur Situation in Myanmar | Download PDF |
2020, Apr | Maßnahmen für die Lieferkette während der COVID-19 Pandemie bei adidas | Download PDF |
2020, Mär |
Antwort von adidas zu Untersuchunsergebnissen der ‘Australian Strategic Policy Institution (ASPI)’ |
Download PDF |
2017, Jul | Antwort zu Clean Clothes Campaign: PT Panarub Dwikarya Benoa |
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2015, Okt | Bericht des Stakeholder Dialogs: ‘Human Rights Impact of Major Sporting Events and the Role of Sponsors’ |
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2015, Aug | Antwort zu Empfehlungen des WRC zu Yuen Yuen und Sozialversicherungen in der Volksrepublik China: Dieses Dokument ist Teil der Zusammenfassung der unabhängingen Beschwerden, die wir 2014 erhalten haben. Die Zusammenfassung finden Sie im Bereich Menschenrechte | Download PDF |
2012, Sep | Brief an Universitäten in Nordamerika: Über die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Fabrik PT Kizone | Download PDF |