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Antwort auf den NLC-Bericht über die Arbeitsbedingungen in dem Betrieb Chi Fung in El Salvador

18. Mai 2010

Herzogenaurach, 18. Mai 2010 – Der adidas Konzern hat von den Anschuldigungen des National Labor Committee (NLC), einer US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation, im Fall des Zulieferbetriebs Chi Fung Ende Januar 2010 erfahren. Ein angesehenes Mitglied der lokalen Zivilgesellschaft wurde unverzüglich beauftragt, eine Untersuchung durchzuführen. Ein Team, das sich aus Experten aus den Bereichen Rechtswesen, Unternehmensführung, Gesundheit und Arbeitssicherheit zusammensetzt, nahm daraufhin seine Arbeit am 23. Februar 2010 auf. Sie überprüften Gehaltsabrechnungen bis zum Jahr 2006 zurück, sprachen mit dutzenden Arbeitern vor Ort sowie außerhalb der Fabrik, beurteilten die Managementsysteme und -prozesse des Betriebs und führten eine umfassende Inspektion der Produktionsstätte durch. Der adidas Konzern erhielt am 15. März 2010 die vorläufigen Ergebnisse dieser Untersuchung. Einige der Anschuldigungen seitens des NLC haben sich als wahrheitsgemäß erwiesen. Dort, wo nicht-konforme Aktivitäten festgestellt wurden, sind bereits Korrekturmaßnahmen eingeleitet oder implementiert worden.
 
Während des Untersuchungszeitraums haben sich Vertreter des adidas Konzerns mehrfach mit Stakeholdern vor Ort, darunter Beschäftigte und Management von Chi Fung, dem Arbeitsminister von El Salvador, einem Vertreter des National Labor Committee und anderen Mitgliedern der Zivilgesellschaft ausgetauscht. All diese Stakeholder trugen zur Entwicklung der Korrekturmaßnahmen bei und werden bei der Verifizierung dieser eine entscheidende Rolle spielen. Mehrere Abhilfemaßnahmen wurden mit innovativen und nachhaltigen Mechanismen entwickelt und umgesetzt. Dazu zählen eine vertrauliche Telefon-Hotline für die Arbeitnehmer, um Beschwerden zu kommunizieren, eine Einigung mit der Regierung El Salvadors, gesetzliche Grauzonen bei Entlohnungsprogrammen zu eliminieren, sowie Trainings für Vorgesetzte zum Thema Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen.
 
Die Behauptungen bezüglich Verstöße gegen Arbeitsrechte wurden ebenfalls geprüft. Überstunden werden korrekt bezahlt und auf freiwilliger Basis geleistet. Jegliche Entlohnung wird bei der Regierung registriert, einschließlich der Anreizprogramme für Überstunden. Ein interner sowie ein externer Kommunikationskanal wurden implementiert, um die Beschwerden der Arbeitnehmer, einschließlich Beschwerden über Belästigungen durch den Vorgesetzten, entgegennehmen zu können. Im Falle von Anschuldigungen hinsichtlich des Arbeitsschutzes gibt es Korrekturmaßnahmen für die Hygiene der Sanitäranlagen, die Verfügbarkeit von persönlicher Schutzausrüstung, das elektrische Installationssystem sowie eine ausreichende Belüftung. Es sind zudem Verbesserungen bei den vorbeugenden Instandhaltungssystemen vorgenommen und zusätzliches Personal für die Wartung bereitgestellt worden. Eine Überwachungs-kamera, die in der Nähe der Sanitäranlagen der Produktionshalle im Rahmen der US CTPAT Sicherheitsanforderungen installiert worden war, wurde entfernt.
 
Die generelle Anschuldigung bezüglich der ineffektiven Fabrikprüfung stellt sich als komplexer dar und erfordert eine gesonderte Betrachtung. Bisherige Audits, die von den Mitarbeitern der Sozial- und Umweltabteilung des adidas Konzerns durchgeführt worden waren, haben Probleme bei Chi Fung seit 2003 identifiziert und diese korrigiert. Ein langjähriges Problem bestand jedoch in der Unstimmigkeit der Ergebnisse der Fabrikkontrollen und den anschließenden Korrekturmaßnahmen, wie sie von Kunden von Chi Fung gefordert wurden, und den Handlungen des Ministeriums für Arbeitsschutz. Der adidas Konzern wird weiter mit der Regierung El Salvadors zusammenarbeiten, um die Wirksamkeit der nationalen Aufsichtsbehörden sowie die Durchsetzung der Arbeits-, Gesundheits- und Arbeitsschutzgesetze voranzutreiben.
 
Seit Januar 2009 wurden zwar einige adidas Produkte bei Chi Fung produziert, allerdings stellt der Betrieb seit September 2008 keine Reebok NFL Trikots mehr her. Die adidas Produkte, die sich derzeit in Produktion befinden, werden bis Juni 2010 fertig gestellt und ausgeliefert werden. Es gab seit dem dritten Quartal 2008 keine anderen Produktionsaktivitäten des adidas Konzerns in dieser Fabrik. Sowohl von den Arbeitern als auch vom NLC sind inzwischen positive Veränderungen während der letzen zwei Monate gemeldet worden. Die Mitarbeiter der Sozial- und Umweltabteilung werden weiterhin mit dem Management der Fabrik und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um die Nachhaltigkeit der Korrekturmaßnahmen sicherzustellen.

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