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Aktualisierte Stellungnahme zu den Vorwürfen der China Labor Watch über schlechte Arbeitsbedingungen

10. Dezember 2007

Herzogenaurach, 10. Dezember 2007 - Am 6. Dezember 2007 trafen sich der Leiter des Sozial- und Umweltteams Asien und Mr. Li Qiang, Geschäftsführer der China Labor Watch (CLW), um über die Aussagen in dem CLW-Bericht vom 19. November 2007 in Bezug auf Fook Wah, einen Zulieferer der adidas Gruppe, sowie über die eingeleiteten Abhilfemaßnahmen zu diskutieren. Während des Treffens wurde vereinbart, dass die adidas Gruppe ihre Verbesserungsmaßnahmen mit dem Nachhaltigkeitsteam der Firma Wal-Mart koordiniert, die auch bei Fook Wah produzieren lässt. Die SEA-Abteilung bot Mr. Li darüber hinaus an, ihm die Telefonnummer der von der adidas Gruppe eingerichteten Arbeiter-Hotline zukommen zu lassen, sodass zukünftige Sorgen oder Beschwerden sofort und vor Ort adressiert werden können.

Stellungnahme der adidas Gruppe zu den Vorwürfen der China Labor Watch über schlechte Arbeitsbedingungen (23. November 2007)

Am 19. November 2007 hat die US-amerikanische Nicht-Regierungsorganisation China Labor Watch (CLW) einen Bericht über die Arbeitsbedingungen in vier Textilfabriken in China veröffentlicht. Der Bericht beschreibt die Arbeitsbedingungen als „mangelhaft“ und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass „durch die Aufdeckung dieser ernsten Sachverhalte sich die Unternehmen dazu verpflichten, die Bedingungen für die Arbeiter zu verbessern.“ Es wurde auch adidas als eine der Marken erwähnt, die in diesen Fabriken produzieren lassen.

Wir weisen darauf hin, dass die adidas Gruppe nur in einer der genannten Fabriken produzieren lässt, nämlich in der Fuhua Textile Company. Fuhua, die uns unter dem Namen Fook Wah bekannt ist, ist ein größerer Hersteller von Schwimmbekleidung aus Shenzhen in Südchina. Es besteht eine langjährige Geschäftsbeziehung zwischen der adidas Gruppe und dem Hersteller, der regelmäßig von unserem Sozial- und Umweltteam überprüft wird. Der letzte Besuch der Fabrik fand am 21. September 2007 statt. Darüber hinaus wurde in dem Zulieferbetrieb im Mai 2006 eine externe, unabhängige Kontrolle von FLA-akkreditierten Prüfern durchgeführt.

Unsere eigenen internen Überprüfungen von Fook Wah haben ergeben, dass die dortigen Arbeitsbedingungen generell mit unseren Workplace Standards – dem Verhaltenskodex der adidas Gruppe – übereinstimmen. Dies wird auch durch die Ergebnisse des CLW-Berichts bestätigt. Wir würden daher die Arbeitsbedingungen des Betriebs nicht als „mangelhaft“ einstufen; im Gegenteil: die Fabrik erzielt überdurchschnittliche Ergebnisse und zeichnet sich durch eine kooperative Geschäftsführung aus. Ferner bezahlt Fook Wah vergleichsweise hohe Löhne für einen Textilhersteller in Südchina und hält sich streng an die Überstundenregelungen.

Wir stimmen jedoch mit CLW dahingehend überein, dass einige im Bericht beschriebene Methoden nicht gänzlich mit unseren Standards vereinbar sind bzw. verbessert werden können, und wir arbeiten bereits mit dem Hersteller an entsprechenden Verbesserungen. Ein Bereich betrifft dabei die verzögerte Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge für Arbeiter in ihrem ersten Beschäftigungsjahr. Hier ist es in China üblich, dass der Hersteller eine Vereinbarung über die Abdeckung von Rentenbeiträgen mit den lokalen Behörden trifft. Diese Beiträge beruhen auf schrittweisen bzw. gestaffelten Zahlungen. Wir haben den Betrieb aufgefordert, die Staffelung für die Arbeiter zu verkürzen. An dieser Stelle möchten wir betonen, dass Fook Wah alle anderen Sozialversicherungsauflagen erfüllt und entsprechende Systeme eingeführt hat. Dazu gehören eine Arbeitsunfallversicherung, eine Krankenversicherung sowie eine Mutterschaftsversicherung.

Ein weiterer Punkt, der von uns adressiert wird, betrifft die Zurechtweisung von Arbeitern durch das Aufsichtspersonal, wenn diese Fehler im Produktionsprozess feststellen. Wir bestärken Hersteller darin, positive Vorgehensweisen bei der Durchsetzung von Vorgaben einzuführen und die Arbeiter für Qualität und Produktivität zu belohnen, anstatt sie für fehlerhafte Leistung abzumahnen. Fook Wah entwickelt derzeit gerade ein Bonussystem für Beschäftigte und aktualisiert seine Beschwerde- und Disziplinarverfahren, die in das Mitarbeiter-Handbuch aufgenommen werden sollen. In Übereinstimmung mit dem neuen chinesischen Vertragsarbeitsrecht, sollen das Handbuch sowie begleitende Betriebsrichtlinien von den Angestellten 2008 genehmigt werden.

In dem Bericht behauptet CLW, dass bei Fook Wah kein Sicherheitstraining durchgeführt wird. Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen, da unser Überwachungsteam das Sicherheitstraining selbst beobachtet und geprüft hat. CLW erwähnt überdies, dass die Regierung Informationen zu Arbeitsstreitigkeiten und Sicherheitsvorschriften an einer Außenwand der Produktionsstätte angebracht hat, und zeigt ein Foto, auf dem diese Nachrichtentafel von Metallplatten verdeckt wird. Es liegt jedoch nicht in der Absicht Fook Wahs, diese Informationen für die Arbeiter unzugänglich zu machen. Vielmehr handelt es sich dabei um das Eingangstor einer angrenzenden von Fook Wah unabhängigen Fabrik, welches, wenn geöffnet, die Nachrichtentafel verdeckt. Fook Wah wird die Regierung dazu auffordern, die Nachrichtentafel an anderer Stelle anzubringen.

Das Sozial- und Umweltteam der adidas Gruppe wird auch weiterhin eng mit Fook Wah zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle unsere Erwartungen und Standards erfüllt bzw. eingehalten werden.

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