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Stellungnahme zum WRC Report

18. April 2002

Herzogenaurach, 18. April 2002 - adidas-Salomon fühlt sich seinen Stakeholdern verpflichtet. Deshalb sind wir aktiv darum bemüht, ihre Ansichten und Meinungen in Erfahrung zu bringen. Von Stakeholdern, die direkten Kontakt zu den Arbeitern in den Fabriken unserer Zulieferer haben, erhalten wir wertvolle Informationen über Arbeitsbedingungen und die Behandlung der Arbeitnehmer. Den Report des Workers Rights Consortium ("WRC") über die PT Dada Fabrik in Indonesien haben wir deshalb sehr eingehend studiert. Der Report enthält nur vorläufige Ergebnisse und Empfehlungen. Wir nehmen ihn jedoch sehr ernst, denn wir haben mit dem WRC ein gemeinsames Anliegen: das Wohl und die Sicherheit der Arbeiter in dieser Fabrik.

Unser Verhaltenskodex in Form der "Standards of Engagement" (SOE) verlangt von unseren Zulieferern, dass sie sich an grundlegende Beschäftigungsstandards halten. In Indonesien, einem unserer wichtigsten Zulieferländer, verfügen wir über zwei SOE-Teammitglieder: einen Spezialisten für Beschäftigungsstandards sowie einen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Weitere Mitglieder unseres 30-köpfigen SOE-Teams besuchen die Betriebe regelmäßig, um das SOE-Programm zu unterstützen und Schulungsseminare zu veranstalten. So wurde zum Beispiel im Februar dieses Jahres ein Workshop für Gewerkschaftsvertreter der Fabrik und Mitglieder der Geschäftsleitung durchgeführt. Der Workshop befasste sich mit der Einhaltung lokaler und internationaler Gesetze in Bezug auf Gewerkschaftsaktivitäten und Tarifverhandlungen sowie Methoden zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Lokale Mitarbeiter der International Labour Organisation ("ILO") und des indonesischen Arbeitsministeriums nahmen ebenfalls teil.

Zusätzlich zu unseren internen SOE-Bemühungen verlangen wir im Rahmen unserer Mitgliedschaft in der Fair Labour Association ("FLA") regelmäßige Kontrollen unserer Zulieferbetriebe. Mehrere solche unabhängige FLA-Audits wurden in indonesischen Zulieferfabriken durchgeführt, u.a. auch in der Fabrik PT Dada. Darüber hinaus begrüßen wir einen konstruktiven Dialog mit und Untersuchungen durch andere Stakeholder. Das ist die Grundeinstellung, durch die unsere Diskussionen mit dem WRC geprägt sind.

Während der Untersuchung der Bedingungen in der PT Dada Fabrik traf das WRC mit den örtlichen SOE-Teammitgliedern in Jakarta und den adidas-Salomon Country-Managern für Indonesien und Singapur zusammen. Es war uns wichtig, die vom WRC vorgefundenen Problempunkte aus erster Hand zu erfahren und das WRC über unsere laufenden SOE-Bemühungen bei PT Dada zu informieren. Seit Mitte 2001 sind uns viele Probleme in der Fabrik bekannt. Sie betreffen die konkrete Arbeitsumgebung, d.h. grundlegende Gesundheitsschutz- und Sicherheit.aspxekte, sowie die Rechte der Arbeiter in Bezug auf Gewerkschaftsfreiheit und damit verbundene Repressalien. Die SOE-Aktionspläne, die in den letzten acht Monaten für die Fabrik entwickelt wurden, reflektieren viele der im Report des WRC enthaltenen Empfehlungen.

Wir haben verschiedenen Stakeholdern - den Arbeitern selbst, der FLA, dem WRC, anderen Einkäufern und lokalen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) - unser Versprechen gegeben, uns aktiv für eine Verbesserung der Zustände einzusetzen. Wir arbeiten weiterhin mit PT Dada zusammen, weil wir der Ansicht sind, dass wir die Betriebsleitung positiv beeinflussen und dazu bringen können, die notwendigen Verbesserungen durchzuführen. Wir haben unter anderem beträchtliche Zeit mit der Befragung der Arbeiter verbracht, um ihre Sichtweise der Situation zu erfahren. Wir sind auch regelmäßig mit der Betriebsleitung zusammengetroffen, um Zeitpläne für sofort erforderliche und laufende Maßnahmen zu erarbeiten. Außerdem traten wir - und zwar schon vor der Untersuchung des WRC - mit anderen Kunden der Fabrik in Kontakt, um sie über das SOE-Programm von adidas-Salomon zu informieren und sie aufzufordern, bei der Implementierung annehmbarer Beschäftigungsstandards und Arbeitsbedingungen mit uns zusammenzuarbeiten. Seit Mitte 2001 belegen Aufträge von adidas-Salomon ungefähr 40 Prozent der Kapazität der Kappenproduktion in der Fabrik. 2000 Beschäftigte werden in diesem Produktionsbereich eingesetzt. Weitere 1.000 Arbeitnehmer werden in der Produktion für Spielzeugartikel beschäftigt. Es ist daher sehr wichtig, weitere Kunden der Fabrik für die Produktionsbereiche einzubeziehen, in denen nicht ausschließlich Produkte für adidas-Salomon hergestellt werden.

Abschließend haben wir der Betriebsleitung von PT Dada sowie auch ihrer Muttergesellschaft in Korea verdeutlicht, dass die Ergebnisse des WRC viele der Probleme aufgreifen, die von adidas-Salomon bereits identifiziert und auf lokaler Ebene aufgegriffen wurden. Hierbei ging es insbesondere um die unfaire Suspendierung und Entlassung von Arbeitern aufgrund ihrer Gewerkschaftsaktivitäten. In mehreren dem WRC bekannten Fällen haben wir die Fabrik ausdrücklich aufgefordert, die ungerecht behandelten Arbeiter wieder einzustellen und transparentere Richtlinien für die Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer einzuführen. Die Betriebsleitung von PT Dada hat, wie im WRC-Report erwähnt, zwar schon viele wichtige Verbesserungen vorgenommen, doch bleibt noch viel zu tun, bevor die Arbeitnehmer alle ihnen zustehenden Rechte wahrnehmen und in einer 100% sicheren Umgebung arbeiten können. Wir werden auch weiterhin eng mit der Fabrik und unseren anderen Stakeholdern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass wir dies erreichen.

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